Kodo Nishimura wollte nicht immer Mönch werden. Zwar stammt er aus einer langen Linie japanischer Mönche, doch als Kind in Japan konnte er sich nicht vorstellen, dieser zu folgen. Wie sollte das auch gehen, wenn Mönche sich den Kopf kahl rasierten, während er lange Haare liebte und der Tempel ein Ort war, in dem seine Vorliebe für pinke Kleidung und Glitzer keinen Platz zu haben schien? In einer Welt, die Einheitlichkeit so sehr zelebriert, fühlte sich Kodo Nishimura wie ein Außenseiter und versteckte seine Identität.
Erst nach der High-School, als er mit Mitte 20 die aus Project Runway bekannte Modeschule Parsons School of Design in New York besuchte, entdeckte er Menschen, die ihm ähnlich waren. Er tauchte ein in eine offenere queere Community und die Welt der Modebranche, ließ sich schließlich zum Make-up-Artisten ausbilden. Das gab ihm den Mut, zu sich selbst zu stehen, in all seinen Farben.
Zurück in Japan stellte sich die Frage, was er aufgeben müsste, um ein Mönch zu sein, doch er fand die für ihn passende Antwort: Mönchstum lebt weniger davon, wer man ist und wie man aussieht, sondern davon, was man lehrt. Er beginnt seine Mönchs-Ausbildung, erhält im Jahr 2015 die Mönchsweihe und bringt mit seinem Buch nun den buddhistischen Glauben näher. Bekannter wurde er 2019 durch seine Teilnahme an »Queer Eye: We’re in Japan « auf Netflix, im letzten Jahr kürte das TIME Magazine ihn zu einem der Next Generation Leaders. Heute teilt er sein Leben gleichmäßig zwischen der Fashionwelt und buddhistischen Welt auf, gibt Make-up Kurse für Transgender-Frauen und lehrt im Tempel. All diese Welten vereint er, indem er Menschen innerlich wie auch äußerlich zu mehr Selbstliebe und Selbstbewusstsein inspiriert.
In seinem Ratgeber »Der Mönch in High Heels « ermutigt Kodo Nishimura uns dazu, zu uns zu stehen, unseren eigenen Weg zu finden und auch zu leben. Er erzählt, wie ihm der Buddhismus geholfen hat, seinen Weg zu finden, verbindet buddhistische Weisheiten mit praktischen Tipps aus seinem Alltag und setzt sich für die queere Community ein. Praktische Alltagsübungen, Meditationen und inspirierende Anekdoten zeigen einen heilenden Weg voller Harmonie und Selbstliebe und machen uns Mut: Wir alle dürfen sein, wer wir sind.
