Jeden Tag sind die Nachrichten voller Schreckensmeldungen, viele Konflikte spitzen sich zu. Und es ist schwer, angesichts all dessen Hoffnung zu bewahren. Hoffnung auf Gerechtigkeit, auf Versöhnung, auf Frieden, auf Liebe, Glück, Trost – auf eine gute Zukunft. Dass wir dem Hass Einhalt gebieten, die Demokratie verteidigen, Gerechtigkeit schaffen, den Klimawandel doch irgendwie aufhalten können.
Wir brauchen einen guten Umgang mit der Angst. Angst zu verdrängen, nicht über unsere Befürchtungen zu sprechen, macht uns krank. Unbewältigte Ängste wirken zerstörerisch. Angst kann lähmen, Leben zerstören – und sie kann instrumentalisiert werden. Das können wir aus der Vergangenheit lernen. Heute ist es die angebliche „Überfremdung durch Ausländer“, die Neonazis auf die Straße holt. Wer Angst sät, wird Hass und Gewalt ernten ...
Margot Käßmann nähert sich in ihrem neuen Buch der Hoffnung und der Angst aus biblischer und theologischer Sicht, aber auch ganz persönlich. Mehrfach war sie schwer erkrankt, hatte Krebs. Sie kennt das Gefühl der Enge, der Beklemmung, der Bedrängnis, das – anders als die Furcht – gar nicht immer ganz konkret durch einen Anlass ausgelöst sein muss.
Margot Käßmann bleibt nicht bei den Ängsten stehen, sie weiß um die Kraft des Glaubens, die Kraft der Liebe und des Hoffens und sagt: „Für mich ist der christliche Glaube ein entscheidender Lebensanker. Gott kann ich meine Angst anvertrauen, in Gott kann ich Ruhe, Frieden, Lebensmut, Hoffnung finden. Das heißt nicht, dass es für Christinnen und Christen ein Leben ohne Angst gibt. Aber sie wissen, wo sie Halt finden können. Sie finden in der reichen Tradition von Bibel und Liturgie Gebete, Trostworte, Rituale und Ermutigung. Gemeinsam dürfen wir hoffen. Und wir sind aufgefordert, für unsere Überzeugungen einzustehen!"
Illustriert mit 14 farbigen, ganzseitigen Bildern und 12 farbigen Skizzen des Künstlers Eberhard Münch.