Die Fletcher University öffnet ein letztes Mal ihre Tore!
Die Erzfeinde Summer und Brigham treffen aufeinander - Band 5 der dramatischen Fletcher-University-Reihe von Tami Fischer. Ab 04. Oktober 2022 als Buch und ab 01. September schon als eBook!
Summer Andrews genießt ihr Leben in vollen Zügen, vor allem die vielen Partys und Dates. Doch es gibt eine Sache, über die sie nicht spricht: Sie war noch nie verliebt und fragt sich allmählich, ob sie überhaupt dazu in der Lage ist. Als über Thanksgiving all ihre Freunde verreisen und Summer ausgerechnet mit Brigham, ihrem nervtötenden Nachbarn, allein zurückbleibt, kommt es zwischen ihr und dem Frauenhelden zu einer brisanten Wette. Ab diesem Zeitpunkt fliegen zwischen Summer und Brig nicht mehr nur die Fetzen; es beginnt auch gewaltig zu knistern. Besonders, als Summer überraschend Besuch bekommt und ihre komplette Welt auf den Kopf gestellt wird ...
Crushing Colors
BestsellerLeseprobe
Crushing Colors
Kapitel 1
Wenn ich eins über die Jahre gelernt hatte, dann, dass Intimwaxing dabei half, schlechte alltägliche Erlebnisse besser dastehen zu lassen. Lauwarmes Lieferessen, das eine Stunde zu spät kommt? Verspannter Nacken? Ein eingerissener Fingernagel? Brühend heißes Wachs auf der Vulva schafft es immer, diese Erlebnisse in den Schatten zu stellen.
Das dachte ich zumindest. Mein heutiges Date hatte meine Meinung geändert und bewies mir, dass es sehr wohl Dinge gab, die unangenehmer waren. Und das, obwohl Tyler und ich schon ein paarmal miteinander geschlafen hatten – zuletzt an Halloween vor ein paar Tagen – und der Sex nicht schlecht gewesen war. Ihn zu daten war jedoch vollkommen anders und unerwartet furchtbar. Der wahr gewordene Albtraum. Eine muffige Fünfer-WG von unordentlichen Footballspielern? Check. Eine verdreckte Küche, in der es weder einen sauberen Teller noch Besteck gab, an dem keine getrockneten Essensreste klebten, obwohl alles in Schubladen und Schränken verstaut war? Check. Ein Kerl, der den ganzen Abend nur mit meinen Brüsten sprach und unangebrachte Kommentare machte, die er als Humor verpackte? Check, check, check, check. Tyler war vielleicht heiß, aber das war es mir nicht wert. Dabei hatte ich mich auf den heutigen Abend gefreut. Ich hatte wirklich geglaubt, dass er mich kennenlernen wollte. Textnachrichten, passabler Sex und ein richtiges Date waren wohl nach wie vor drei vollkommen unterschiedliche Dinge, die unterschiedliche Seiten einer Persönlichkeit zum Vorschein brachten.
Ich beeilte mich, in meinen Wintermantel zu schlüpfen, und wickelte mir den dicken Schal um – nur ganz zufällig bedeckte er dabei mein halbes Gesicht. Das beste Anti-Abschiedskuss-Schutzschild, das mir auf die Schnelle eingefallen war. »Danke für das Essen, Ty«, sagte ich lächelnd. »Es war ein netter Abend.« Zumindest für ihn.
Tyler erwiderte mein Lächeln so strahlend wie ein aufgeweckter Welpe – ein schnuckeliger Welpe mit Dreitagebart, dunklen Haaren und kantigem Kiefer – und folgte mir zur Wohnungstür, während ich meine Handtasche schulterte. Oh, schick. Neben der Tür hing ein drei Jahre alter Kalender mit halbnackten Frauen drauf. Der war mir vorhin noch gar nicht aufgefallen.
»Und du bist sicher, dass du schon gehen willst, Summer? Wir könnten uns auf meinem Laptop noch irgendeine Serie ansehen und kuscheln oder so.«
Ich drehte mich zu ihm um und runzelte die Stirn. Nicht weniger plump wäre es gewesen, hätte er einfach gefragt, ob ich nicht noch Lust auf eine schnelle Nummer hätte. Tyler war wirklich süß. Welpen-süß. Er war einen halben Kopf kleiner als ich, aber das war nichts, was ich nicht schon kannte. Die meisten Leute waren ein wenig kleiner als ich. Bei meinen ein Meter fünfundachtzig war das auch nicht anders zu erwarten. Aber sein Verhalten heute Abend hatte alles kaputt gemacht, und ich hatte keine Lust, beide Augen zuzudrücken und wegzuhören, nur um eine gute Zeit zu haben. Ich war nicht verklemmt, wenn ich nicht über Witze lachen wollte, die auf Kosten meines ganzen Geschlechts gingen. Er war einfach nur ein Arschloch. Ein Arschloch, der diese Tatsache für eine gewisse Zeit ziemlich gut hatte verstecken können.
Ich schlug hinter meinem Schal-Schutzschild einen freundlichen Tonfall an. »Ich bin mir sicher, Ty. Aber danke für die Einladung.«
Wir verabschiedeten uns mit einer kurzen Umarmung. Dann drehte ich mich um und eilte durch den schmalen, kalten Hausflur. Was für eine Zeitverschwendung! Mir hätte klar gewesen sein sollen, dass das Date in die Hose gehen würde. Spätestens in der Sekunde, als Tyler spaßeshalber »Ab in die Küche, Weib!« gerufen hatte. Höchste Zeit, dieses Date in eine imaginäre Box zu packen und sie mit einem »So schnell wie möglich vergessen«-Siegel zu versehen.
Draußen erwarteten mich ein tiefschwarzer Himmel und stechend kalte trockene Luft, die nach Winter und Kaminfeuer roch. Ich verzog das Gesicht und schüttelte mich, während ich zu meinem Auto eilte. Die schmalen Bäume, die in ganz Fletcher die Straßen säumten, waren kahl. Trostlos. Braune, zertretene Blätter lagen auf den Gehwegen und wurden von warmen Lichtkegeln der Laternen beleuchtet. Kaum zu glauben, dass wir seit ein paar Tagen schon November hatten. Dieses Jahr war rasend schnell an mir vorbeigezogen. Und ich hatte mich immer noch nicht verliebt, hatte immer noch einen Dating-Reinfall nach dem anderen und war deshalb noch immer frustriert. Verflucht, wann hatte ich aufgehört, ein glücklicher Single zu sein? Wieso war ich überhaupt auf die absurde Idee gekommen, auf Dates gehen zu wollen? Mein ganzes Leben war ich auch gut ohne ernsthafte Dates ausgekommen. Aber nein, Summer Andrews hatte ja nicht schon genug Probleme und wollte sich auch das auf die Karte schreiben.
Ich setzte mich in mein Auto, schmiss die Handtasche auf den Beifahrersitz und zückte mein Handy. Ich hielt es vor mich und startete einen Videoanruf. Bevor ich in meinem Hirn die imaginäre Box mit dem Date verstaute, musste ich mich ein einziges Mal noch bei meinen Freundinnen auskotzen. Sie alle kannten Tyler, weil er genau wie wir an der Fletcher University studierte und oft die gleichen Partys wie wir besuchte.
Savannah war die Erste, die abhob. »Hey!«, sagte sie strahlend und richtete sich im verpixelten Video die Brille. Dann wackelte alles, vermutlich weil sie von irgendwo aufstand.
»Hi, Savy«, sagte ich und lächelte. »Was machst du grade? Hast du Zeit?«
Savannah war eine meiner ältesten Freundinnen. Sie, Ella und ich – wir waren ein unschlagbares Trio seit der Schulzeit. Von allen Menschen auf der Welt kannten die beiden mich am besten und andersherum.
»Maxx holt mich gleich ab, aber ein paar Minuten hab ich bestimmt noch. Carla, komm her!«, rief sie so laut, dass ich zusammenzuckte. »Summer ist dran!«
»Hab schon gesehen!«, erklang Carlas Stimme aus dem Hintergrund.
Carla und Ella nahmen den Anruf im gleichen Moment an, und ihre Videos erschienen auf meinem Handy. Carla gehörte ebenfalls zu meinen engsten Freundinnen, und wir kannten uns schon seit der Middleschool. Sie und Lenny – auch wenn die beiden erst im vergangenen Jahr Teil unserer eingeschworenen Truppe geworden waren.
»Hola«, sagte Carla mit unordentlichem Dutt auf dem Kopf und schob sich irgendetwas in den Mund. »Ich koche grade, deshalb kann ich nicht lange. Was gibt es?«
»Wie war dein Date?«, fragte Ella, mit der Kamera viel zu nah an ihrem Gesicht. Lenny drückte den Anruf weg. Vermutlich, weil sie auf der Arbeit war. Es war immerhin schon nach neun.
Ich atmete erleichtert auf, weil ich endlich mit meinen Freundinnen sprechen konnte, und ließ mich in der eisigen Dunkelheit tiefer in den Fahrersitz sinken. Egal, was war, meine Freundinnen waren immer da. Der Gedanke war mehr als tröstend, und er erfüllte mich mit Wärme.
»Es war grauenhaft«, begann ich und verzog das Gesicht. »Tyler war einfach … unausstehlich. In der Vergangenheit war er so anders! Als hätte er zwei Persönlichkeiten. Ich glaube, er hat sich selbst für einen charmanten Stand-up-Comedian gehalten. Er hat zwei Blondinenwitze gerissen, einen Kommentar über meine Größe abgelassen und dann im unpassendsten Moment überhaupt versucht, mich zu küssen. Von der schmuddeligen Wohnung will ich gar nicht erst anfangen. Echt, jedes Klischee über Footballer-WGs konnte ich abhaken.«
Ella verzog ebenfalls das Gesicht. »Das klingt ja furchtbar.«
»Autsch«, sagte Savannah und lächelte schief. Carla schüttelte nur den Kopf. »Männer. Die können einem gestohlen bleiben.«
»Hey!«, erklang Mitchells Stimme aus dem Hintergrund. »Was soll das denn heißen?«
Carla drehte sich von der Kamera weg. »Heul nicht rum! Selbst dran schuld, wenn du Gespräche belauschst!«
»Sav und du seid beide in diesem Videocall, an zwei Orten in dieser kleinen Wohnung. Wie sollte ich da nicht zuhören?«
»Wo bist du jetzt, Summer?«, fragte Savannah. »Es ist so dunkel bei dir.«
»Ich sitze im Auto«, sagte ich und schüttelte mich, weil mir die Kälte allmählich unter den Mantel kroch. »Hab die Flucht ergriffen. Mal wieder. Und verdammt, es ist kalt. Hat jemand spontan Lust, noch einen Film zu sehen? Oder Trash-TV? Ich könnte ein wenig Gesellschaft gebrauchen.«
»Ich würde gern, aber ich kann nicht«, sagte Ella mit schuldbewusster Miene. »Ich habe Ches versprochen, dass wir den Abend heute zu zweit verbringen.«
»Ich bin mit Maxx verabredet«, sagte Savannah im gleichen entschuldigenden Tonfall. »Wir gehen zur Spätvorstellung ins Kino. A-aber vielleicht könntest du ja mitkommen! Wir können uns den Film auch zu dritt ansehen!«
Kurz überlegte ich und zog es in Erwägung. Dann überkam mich ein flaues Gefühl. Ich schüttelte den Kopf. »Nein, ist schon okay. Schlimmer als ein schlechtes Date zu haben, ist, das dritte Rad bei einem guten Date zu sein.« Ich kleisterte mir ein Lächeln aufs Gesicht, aber mein Herz wurde schwer.
»Ay, du kannst Mitchells und mein drittes Rad sein. Wir hängen heute Abend nur ab«, sagte Carla und zuckte mit den Schultern. »Ich musste mir alle Marvel-Filme mit Mitch ansehen. Jetzt muss er mit mir alle hundertdreiundzwanzig Folgen meiner Lieblingstelenovela schauen. Falls du Betty in New York noch nicht gesehen hast, wir starten in ungefähr einer halben Stunde mit der ersten Folge.«
»Danke für das Angebot, aber ich hab die Serie letzte Woche erst beendet«, erwiderte ich und seufzte erneut. »Na gut. Dann schaue ich mir irgendetwas an und gehe zeitig ins Bett. Ist vielleicht auch besser so.«
»Tut mir leid, dass das Date so furchtbar war«, sagte Savannah. »Ich drücke fest die Daumen, dass das nächste Date besser laufen wird.«
»Danke, Savy. Lieb von dir.«
Wir verabschiedeten uns alle, ehe ich auflegte und mein Handy zurück in die Handtasche stopfte.
Was bisher geschah
Die Protagonisten aus
Hiding Hurricanes
Lenny James ist Studentin an der Fletcher University und teilt sich mit Carla (einer Familienfreundin) und deren beiden Brüdern eine kleine Wohnung. Mit siebzehn hat sie den Kontakt zu ihrer Mutter endgültig abgebrochen und bereut es bis heute nicht. Sie hat eine Schwäche für Tanz, Sons of Anarchy und ganz besonders für ihren besten Freund Creed, auch wenn sie das niemals zugeben würde. Aber das ist nicht das größte Geheimnis, das Lenny hütet ...
Creed Parker ist intelligent, gewitzt, eine treue Seele und ganz schön selbstsicher – außer wenn es um seine Zukunft geht, denn da werden die Fragezeichen in seinem Kopf groß. Er weiß nicht, wo er hin will und fühlt sich deshalb ziemlich verloren. Zum Glück gibt es Lenny, seine beste Freundin, die für ihn wie ein Fels in der Brandung ist. Und dann wäre da noch diese geheimnisvolle Tänzerin, für die er schon seit Beginn des Sommers schwärmt und die ihm einfach nicht aus dem Kopf gehen will.
Die Protagonisten aus
Burning Bridges
Das ist Ella Johns - Sie studiert an der Fletcher University Literatur, und hat seit ihrer Kindheit zwei beste Freundinnen namens Summer und Savannah. Mit denen geht sie durch Dick und Dünn, auch wenn sie alle drei von Grund auf verschieden sind. Ella war zwei Jahre mit Jason, dem Quarterback der Fletcher University, zusammen, bis er ihr jedoch den Laufpass gab und dabei ihr Herz brach ...
Ches kommt nicht aus Fletcher und hat Schwierigkeiten damit, Vertrauen zu anderen Menschen aufzubauen. Auch Ella versucht er auf Abstand zu halten, denn er verbirgt ein Geheimnis und will sie nicht in Gefahr bringen. Doch da hat er die Rechnung ohne Ella gemacht!
Die Protagonisten aus
Sinking Ships
Carla ist Studentin und lebt zusammen mit ihren Brüdern (Oskar und Mateo) und Lenny (einer Familienfreundin) in einer winzigen Wohnung in Fletcher. Ihr Vater sitzt in einem kolumbianischen Gefängnis und ihre Mutter ertrank vor ihren Augen, als sie noch ein kleines Mädchen war, weshalb sie panische Angst vor Wasser hat. Ihre Brüder und ihre Tante Alma sind alles an Familie, was Carla noch hat, und sie würde alles tun, um sie zu beschützen. Obwohl Carla immer versucht hat, alleine klarzukommen, kann sie sich doch ein Leben ohne ihre Freundinnen Savannah, Ella und Summer nicht vorstellen. Nur auf Savannahs Bruder Mitchell könnte sie getrost verzichten ...
Mitchell ist ein riesiger Marvel-Fan. Im Poolhaus seiner Eltern hat er (besonders während der Highschool-Zeit) sehr viele Filmabende veranstaltet. Auch wenn er es niemals zugeben würde, er ist ein ziemlicher Überflieger: gute Noten, bester Schwimmer des Colleges, ein Sportstipendium, viele Freunde und einige Verehrerinnen. Egal was man über Mitchell Moore sagen kann, eines ist sicher: er ist ein absoluter Good Guy und könnte nicht einmal einer Fliege etwas zuleide tun! Vermutlich könnte er der glücklichste Mensch der Welt sein, wenn da nur nicht seine heimliche (und sehr unverhoffte) Schwärmerei für Carla wäre.